Kompetenzillusion, Kompetenzverlust und Kompetenznostalgie: Bemerkungen aus der inkompetenztheoretischen Ecke.
Abstract
Der folgende Beitrag hat sich die Hausaufgaben zum Themenheft vielleicht nicht ganz so wie erwünscht zu Herzen genommen. Allgemein-pädagogische Desiderata zum Berufswissen von Lehrpersonen können in traditioneller Manier aufgelistet und diskutiert werden. Das ist aber nicht das hier verfolgte Anliegen. Vielmehr wurden die folgenden Überlegungen in der Meinung verfasst, dass es die Aufgabe der Vertreter und Vertreterinnen der Allgemeinen Pädagogik geworden ist, sich im allgegenwärtigen Kompetenzdiskurs, von dem auch und gerade die Lehrerinnen- und Lehrerbildung tangiert ist, kritisch zu äussern. Denn wenn die Allgemeine Pädagogik auch viel von ihren früheren Kompetenzen eingebüsst hat, so versteht sie von Kompetenzverlust und von der Illusion, sie noch zu haben, mittlerweile eine ganze Menge. Über das pädagogische Berufswissen von Lehrpersonen sollte wahrscheinlich nicht unabhängig von den Merkmalen der Institution Schule und des institutionalisierten Lehrens und Lernens nachgedacht werden. Im Folgenden seien diese Merkmale für einmal inkompetenztheoretisch.