Erziehung zu nachhaltiger Entwicklung im Licht der Weltbilder von Primarschülerinnen und Primarschülern
Abstract
Heutige Gesellschaften sind charakterisiert durch Risiko, Technologieskeptizismus und einen Anstieg des Individualismus. In der Schule bedingen neue soziale Herausforderungen, wie beispielsweise gerade die Erziehung zur Nachhaltigkeit, eine Anpassung der Art der Wissensvermittlung und der Wissensbestände (régime des savoirs). Das heisst, dass «Wissen» als Ressource situativ zur Verfügung stehen soll und nicht als träges Wissen, das über Jahrhunderte angesammelt wurde. Um diese neue Qualität des zu vermittelnden Wissens zu verdeutlichen, stellt dieser Beitrag dar, wie sich Primarschulkinder im Rahmen von Gesprächen zum Thema Ernährung geäussert haben. In einer dialogischen Inhaltsanalyse der Interaktionen konnten einige Diskursstrategien, charakteristische soziale Auffassungen und häufig geäusserte Ideen herausgearbeitet werden, die gleichzeitig Chancen und Hindernisse für eine Erziehung zur Nachhaltigkeit darstellen.