Vorbildung oder Ausbildung? Zum Erwerb mathematischen und mathematikdidaktischen Wissens in der Lehrpersonenausbildung

  • Christian Brühwiler Pädagogische Hochschule St. Gallen
  • Erich Ramseier Pädagogische Hochschule Bern
  • Sibylle Steinmann Pädagogische Hochschule Luzern
Schlagworte: Lehrerbildung, Mathematikunterricht, Fachdidaktik, Deutschsprachige Schweiz

Abstract

Gemäss der internationalen Lehrpersonenbildungsstudie TEDS-M verfügen die angehenden Lehrerinnen und Lehrer in der Deutschschweiz am Ende ihrer Ausbildung über ein vergleichsweise hohes mathematisches und mathematikdidaktisches Wissen. Um Ausbildungseffekte von den Eingangsvoraussetzungen der Studierenden zu unterscheiden und so Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der Ausbildung zu ziehen, wurde in einer deutschschweizerischen Zusatzstudie eine repräsentative Stichprobe von Studierenden im ersten Semester (n = 1394) getestet. Die Ergebnisse zeigen, dass in der Primarstufenausbildung nur bezüglich mathematikdidaktischen Wissens signifikante Differenzen zwischen Studierenden im ersten und Studierenden im letzten Semester bestehen, nicht aber bezüglich Mathematikwissens. Für die Sekundarstufe I sind sowohl in Mathematik als auch in Mathematikdidaktik signifikante Leistungsdifferenzen zugunsten der Studierendenkohorte bei Studienende zu finden. Weitere Analysen verweisen auf Unterschiede zwischen den Institutionen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung und bestätigen die hohe Bedeutung ausreichender Lerngelegenheiten für den Erwerb fachlichen und fachdidaktischen Wissens.

Veröffentlicht
2015-04-01
Zitationsvorschlag
Brühwiler, C., Ramseier, E., & Steinmann, S. (2015). Vorbildung oder Ausbildung? Zum Erwerb mathematischen und mathematikdidaktischen Wissens in der Lehrpersonenausbildung. BzL - Beiträge Zur Lehrerinnen- Und Lehrerbildung, 33(1), 22–45. https://doi.org/10.36950/bzl.33.1.2015.9578