Doppelter Bezug von pädagogischer Theorie und Praxis als zentrales Professionalisierungsziel

  • Hermann J. Forneck Pädagogische Hochschule FHNW
Schlagworte: Lehrerbildung, Professionalisierung, Theorie-Praxis-Beziehung

Abstract

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts taucht die Metapher einer «praxisfernen Theoretisierung» bei Reformen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung als antireformistischer Reflex auf. Sie durchzieht deren Professionalisierungsgeschichte bis heute und wird periodisch skandalisierend aktualisiert, um eine engere Ausrichtung der «Ausbildung» auf Praxis zu fordern. Ich möchte im Folgenden einer doppelten Fragestellung nachgehen. Einerseits möchte ich fragen, ob es eine solche Vermittlung von Theorie und Praxis überhaupt geben kann. Andererseits möchte ich den eigentlichen Ort der Kritik an der Weiterentwicklung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung bestimmen. Es wird sich dabei zeigen, dass man sich einerseits mit der Denkfigur der Vermittlung von Theorie und Praxis eine Reihe von Problemen einhandelt und dass andererseits die Kritik der antireformistischen Reaktion nicht eigentlich auf dieses Verhältnis zielt. Abschliessend entwickle ich eine professionstheoretische Perspektive der Einübung eines doppelten Bezugs von Theorie auf Praxis und vice versa.

Veröffentlicht
2015-12-01
Zitationsvorschlag
Forneck, H. J. (2015). Doppelter Bezug von pädagogischer Theorie und Praxis als zentrales Professionalisierungsziel. BzL - Beiträge Zur Lehrerinnen- Und Lehrerbildung, 33(3), 345–355. https://doi.org/10.36950/bzl.33.3.2015.9557