Mehrfachorientierung als Herausforderung für Eigenständigkeit – Zur Geschichte der SGL und ihrer Vorgängerverbände
Abstract
Der Beitrag bietet einen Einblick in die „longue durée“ der Entstehung, Strukturierung und Restrukturierung der verbandsmäßigen Organisation von Lehrpersonen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Aufgrund der veränderten Positionierung innerhalb des Bildungssystems, die die SGL und ihre Vorgängerverbände thematisierten – sie teils aktiv vorantrieben, von ihr teils zu Anpassungen gezwungen waren –, entwickelte sich die Gruppierung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung aus Formen von Konferenzen der Volksschulstufe zu einem selbstständigen Verein und schon früh zu einer Sektion des Vereins der Lehrpersonen der Mittelschulstufe (VSG) und später zu einem neu vernetzten Verband der Tertiärstufe (SGL). Der Beitrag geht von der These aus, dass die fachliche und anstellungsbedingte Mehrfachorientierung seiner Mitglieder und ihr Bestreben nach Eigenständigkeit wesentlich zur Dynamik der Vereinsstrukturen mit Brüchen und Kontinuitäten beigetragen haben. Ein spezifisches Interesse des Beitrags gilt den im Verlaufe der Verbandsgeschichte bearbeiteten Themen, den Themenkonjunkturen und dem Einbezug von Frauen in die SGL und ihre Vorgängervereine.