Anstelle von Funktionsdifferenzierung zur Bewahrung des Professionsstatus: Professionalisierung von Lehrpersonen durch Kompetenzdifferenzierung und Kooperation
Abstract
Ausgehend von einem Professionalisierungsbegriff, der sich an der beruflichen Kompetenz und an der Wirkung statt am Professionsstatus orientiert, stellen sowohl empirische Forschung als auch die daraus folgende evidenzbasierte Steuerung des Bildungssystems keinen „Durchgriff auf den Unterricht“ (Herzog, 2018, S. 12) dar. Beides bildet die Basis für die Entwicklung des Unterrichtens im Dienste des nachhaltigen Lernens der Schülerinnen und Schüler. Die Funktionsdifferenzierung im Lehrberuf als Abwehrdispositiv „entlang der neuralgischen Zonen“ (Herzog, 2018, S. 19) zur Bewahrung des Professionsstatus kann eine standespolitische und rückwärtsgewandte Position sein, sie dient jedoch nicht der Professionalisierung zur Bewältigung komplexer Anforderungen. Was Schule braucht, ist Aufbau von Kompetenz – wenn überhaupt Differenzierung, dann Kompetenzdifferenzierung und dies zwingend verbunden mit integrierender Kooperation. Für diese Position soll nachfolgend argumentiert werden.