Gesellschaftlicher Wandel und schulische Autonomie - Erneuerung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung
Abstract
Die Schule muss sich verändern. Der gesellschaftliche Wandel, wie er sich politisch in der Neugestaltung Europas niederschlägt, hat Auswirkungen auf das schweizerische Bildungswesen. Unser gut hundertfünfzigjähriges Schulsystem steckt in einer Legitimationskrise. Seine "Wirksamkeit" wird überprüft; Reformen auf verschiedenen Stufen werden initiiert. Zwangsläufig wird davon die Lehrerinnen- und Lehrerbildung betroffen. Nicht dass die Situation der Schule so unbefriedigend ist, " weil die Lehrerausbildung so unbefriedigend ist" (Bönsch 1994, p. 85). Aber die letztere kann nicht in der Immobilität verharren, wenn die erstere in Bewegung gerät. Versuche zur Neubestimmung der Lehrerinnen- und Lehrerrolle häufen sich in jüngster Zeit. Oft haben sie etwas Beliebiges an sich. Es fehlt ihnen die umfassende Perspektive, die eine Neubestimmung allererst begründen liesse. Eine solche Perspektive lege ich den folgenden Überlegungen zugrunde, nämlich eine gesellschaftstheoretische, genauer: eine modernitätstheoretische. Der Blick auf die Modernisierung von Gesellschaft und Schule kann deutlich machen, wie die Lehrerinnen- und Lehrerbildung zu verändern ist.