Lernen, sich einzulassen. Über Unterricht, gedacht aus dem Geist ästhetischer Erfahrung
Abstract
Was steckt hinter den vielfältigen aktuellen Strebungen, die den Unterricht zur Lebenswelt, zur sinnlichen Erfahrung, zur eigenen Tätigkeit der Schüler hin öffnen wollen? Gewiss auch die Diagnose, dass Unterricht die Erfahrung der Wirklichkeit dessen wovon er handelt, verlieren könnte. Der Aufsatz versucht, ausgehend von Schillers Analyse der ästhetischen Erfahrung als eines Innewerdens von Wirklichkeit, das noch nicht von begrifflich formalen Zugriffen bestimmt ist, die Scheinhaftigkeit manchen Unterrichtens aus dem Mangel bzw. dem schnellen Überspringens ästhetischer Wahrnehmungen und Empfindungen verständlich zu machen. Im Anschluss an Sklovskij, Dewey, Wagenschein und Nietzsche plädiert er für eine Lernkultur, die die Spannung zwischen Erlebnis und Begriff zwischen dem sinnlich Einzelnen und dem begrifflich Allgemeinen aushält und nicht kurzschliesst.