Neue Wege der Lehrerbildung an der (Reform-)Universität Kassel
Abstract
Die "Stufenlehrerausbildung" an der Universität Kassel wird als frühes Beispiel einer gemeinsamen Ausbildungskonzeption für Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen, von der Grundschule bis zum Gymnasium, unter den Strukturbedingungen des Tertiärbereichs dargestellt. Entscheidend sind nicht so sehr die gefundenen Organisationsformen, über die einleitend informiert wird, sondern die Einsicht, dass Lehrerwerden die Herausforderung und Entwicklung je individueller Fähigkeiten und Verantwortlichkeiten bei den Studierenden bedeutet. Hochschulen müssen zu einem guten Teil erst noch lernen, die dafür notwendigen Erfahrungsbereiche - Wissenschaft, Schule und Lebenspraxis - für eine zukunftsweisende Lehrerbildung produktiv ins Spiel zu bringen. Die kritische Bilanz der Kasseler Lehrerbildungspraxis macht Bedingungen sichtbar, ohne deren Verwirklichung eine akademische Lehrerbildung keinen Fortschritt bringen wird.