Nachhaltige Wege vom Wissen zum Handeln

  • Diethelm Wahl -
Schlagworte: Lehrerbildung, Fachwissen, Pädagogisches Handeln

Abstract

Noch immer führt die "Kluft zwischen Wissen und Handeln" in der Lehrerbildung zu dem eigenartigen Phänomen, dass sich trotz Lehrer-Studium oder Lehrer- Fortbildungen enttäuschend wenig Veränderungen im beobachtbaren Lehrerhandeln ergeben. Zu erklären ist dies durch hochgradig stabile handlungssteuernde Strukturen, die wie "kleine Drehbücher" das unterrichtliche Agieren von Lehrpersonen bestimmen. Will man Lehrerhandeln nachhaltig verändern, muss man die "mitgebrachten" handlungsleitenden subjektiven Theorien in einem ersten Lernschritt erst einmal bearbeitbar machen, sie in einem zweiten Lernschritt mit Expertenwissen anreichern und sie in einem dritten Lernschritt in neue handlungssteuernde Strukturen überführen. Damit dies gelingen kann, müssen in den (Um)Lernprozess - wie bei einem Sandwich - Phasen der individuellen Aneignung eingeschoben werden und es müssen zwischen die eher theoretischen Phasen - wie bei einem Sandwich - Phasen des Transfers in den Schulalltag geschoben werden. Da jede Lehrperson einen langen und komplizierten Lernweg zurückzulegen hat, muss durch lernwegflankierende Massnahmen dafür gesorgt werden, dass nachhaltiges (Um)Lernen stattfinden kann. Empirische Ergebnisse zeigen, dass die "Kluft zwischen Wissen und Handeln" durch dieses Vorgehen erfolgreich überwunden werden kann.

Veröffentlicht
2001-08-01
Zitationsvorschlag
Wahl, D. (2001). Nachhaltige Wege vom Wissen zum Handeln. BzL - Beiträge Zur Lehrerinnen- Und Lehrerbildung, 19(2), 157–174. https://doi.org/10.36950/bzl.19.2.2001.10293