Doctoral-Level Teacher Educators in Finland

  • Perttu Männistö University of Jyväskylä
  • Aleksi Fornaciari University of Jyväskylä
  • Matti Rautiainen University of Jyväskylä
Schlagworte: Lehrpersonenbildung in Finnland, Doktorat in Erziehungs- und Bildungswissenschaft, forschungsbasierte Ausbildung, phänomenbasiertes Lernen

Abstract

Obwohl die Lehrpersonenbildung in Finnland bereits ein beachtliches Alter von 160 Jahren erreicht hat, ist sie erst seit fünfzig Jahren den Universitäten angegliedert. Zuvor wurden Lehrpersonen in Lehrerseminaren ausgebildet. Die sich ändernden Bildungsbedürfnisse der Wohlfahrtsgesellschaft führten dazu, dass die Lehrpersonenbildung Teil der universitären Institutionen wurde. Der Akademisierungsprozess der Lehrpersonenbildung verlief jedoch nicht reibungslos, da die historischen Bedingungen der finnischen Lehrpersonenbildung, die strengen Normen unterliegt und die praktischen Fähigkeiten der Lehrpersonen in den Vordergrund stellt, mit der Notwendigkeit kollidierten, Lehrpersonen auszubilden, die forschen und Bildungstheorien in Bezug auf die Gesellschaft verstehen können. Dieses Spannungsfeld zwischen Praxis und Theorie sorgt auch heute noch für Debatten in der finnischen Lehrpersonenbildung. Seit die Lehrpersonenbildung an den Universitäten angesiedelt ist, hat sich das Verhältnis zwischen der Ausbildung von promovierten Lehrpersonenbildnerinnen und Lehrpersonenbildnern und der Lehrerinnen- und Lehrerbildung allgemein unterschiedlich entwickelt. Anfänglich doktorierten Lehrpersonenbildnerinnen und Lehrpersonenbildner hauptsächlich aus eigenem Interesse. In 93 Doctoral-Level Teacher Educators in Finland einer zweiten Phase entwickelte die Lehrerinnen- und Lehrerbildung ein strategisches Bedürfnis, durch die Ausbildung promovierter Mitarbeitender akademischer zu werden. In der dritten und gegenwärtigen Phase bilden die Lehrpersonenbildungseinrichtungen in ganz Finnland systematisch Doktorinnen und Doktoren der Erziehungswissenschaften aus, um den Anforderungen der sich wandelnden Gesellschaft gerecht zu werden. Heute wird von Lehrpersonenbildnerinnen und Lehrpersonenbildnern erwartet, dass sie sowohl lehren als auch forschen, und die Ausbildung
von promovierten Mitarbeitenden im Bildungswesen steht im Mittelpunkt dieses Prozesses. In der Tat bemühen sich die finnischen Lehrpersonenbildungsabteilungen stark, durch forschungsbasierte Methoden Antworten auf die Bedürfnisse der Gesellschaft zu finden, die Lehrpersonenbildung voranzubringen und die Bildung im Allgemeinen zu verbessern. Darüber hinaus haben umfangreiche und komplexe Finanzierungsprogramme die nationale und die internationale Zusammenarbeit zwischen Bildungsinstitutionen für Lehrpersonen ermöglicht. Wir sind folglich der Ansicht, dass die Zukunft der finnischen forschungsbasierten Lehrpersonenbildung, die das Doktorat in den Erziehungs- und Bildungswissenschaften in den Mittelpunkt stellt, im positiven Sinne noch offen und weiter ausbaufähig ist.

Veröffentlicht
2023-04-01
Zitationsvorschlag
Männistö, P., Fornaciari, A., & Rautiainen, M. (2023). Doctoral-Level Teacher Educators in Finland. BzL - Beiträge Zur Lehrerinnen- Und Lehrerbildung, 41(1), 92–103. https://doi.org/10.36950/bzl.41.1.2023.10057