Neue Tendenzen der Fremdsprachendidaktik. Das Ende der kommunikativen Wende?
Abstract
Seit vierzig Jahren gilt «kommunikative Kompetenz» als Leitziel des Fremdsprachenunterrichts. Die dabei erzielten «kommunikativen» Ergebnisse scheinen indes eher bescheiden zu sein. Möglicherweise hat dies damit zu tun, dass die Entwicklung von Sprache resp. von Sprachkompetenz aufs Engste mit der Lernumgebung und dem funktionalen Wert des zu Erlernenden verwoben ist. Die Schule wollte für den ausserschulischen Sprachalltag vorbereiten, hat dabei aber übersehen, dass sie selber eine eigene Sprachumgebung mit eigenen Regeln des Spracherfolges ist. Die Schule kann und muss nicht für den Alltag vorbereiten, dafür ist der Alltag besser geeignet. Sie hat genug damit zu tun, die Lernenden sprachlich für sich selber, für den «Lebensraum Schule» vorzubereiten.