Pädagogische Reflexionen zur Lehrerbildung

  • Jürgen Oelkers Universität Bern
Schlagworte: Pädagogik, Erziehungsziel, Pädagogisches Denken, Lehrerausbildung, Curriculum, Professionalisierung, Hochschule

Abstract

Von der Lehrerbildung hat man sich immer zuviel und zuwenig versprochen, je nachdem in welcher politischen Konjunkturlage die Erwartungen formuliert wurden. Es ist, mit anderen Worten, schwierig, eine realistische und doch engagierte Einstellung zu der Ausbildung von Lehrern zu gewinnen, an die besondere Anforderungen gerichtet werden, welche aber offenbar schwer zu erfüllen sind. Das mag mit der pädagogischen Reflexionsform zusammenhängen, die für die Artikulation von Erwartungen an die Lehrerbildung zur Verfügung steht. Diese Form zeichnet das aus, was Friedrich Schleiermacher 1826 das beständige Schwanken zwischen Allmacht und Ohnmacht genannt hat (Anm. I ). Ich möchte die Gelegenheit benutzen und an dieser Stelle fragen, was es mit der pädagogischen Reflexion in der Lehrerbildung auf sich hat und ob nicht die typische Form pädagogischen Nachdenkens den Ausbildungszielen im Wege steht. Meine Antwort geht dahin, dass die pädagogische Reflexion nicht abgeschafft werden kann, wohl aber besser beherrscht werden muss, wenn die Ausbildung gelingen soll.

Veröffentlicht
1987-08-01
Zitationsvorschlag
Oelkers, J. (1987). Pädagogische Reflexionen zur Lehrerbildung. BzL - Beiträge Zur Lehrerinnen- Und Lehrerbildung, 5(2), 93–101. https://doi.org/10.36950/bzl.5.2.1987.2