Charakteristika von Lehrerinnen und Lehrern, die Computer im Unterricht benutzen, und solchen, die dies nicht tun

  • Karl Frey -
  • Ruedi Niederer -
  • Angela Frey-Eiling -
Schlagworte: Lehrer, Mediennutzung, Unterricht, Computer, Medienverhalten

Abstract

Manche Lehrer benutzen Computer im Unterricht, andere nicht. Gemeint ist hier in diesem Beitrag der Unterricht in allen Fächern mit Ausnahme des Faches Informatik. Verantwortliche in der Lehreraus- und -fortbildung sowie Innovationsplaner haben Vermutungen über die Merkmale von Benutzern und Nicht-Benutzern aufgestellt. Die gängigsten Annahmen haben wir als Hypothesen formuliert und im Rahmen der ersten internationalen Computerstudie 1989 in der Schweiz mit einer nationalen Stichprobe getestet. Die Population umfasst Lehrer/innen des 8. bis 12. Schuljahres. Entgegen bisheriger Annahmen sind Benutzer nicht jünger als Nicht-Benutzer. Dagegen diskriminiert das Fach Naturwissenschafts- und Mathematiklehrer zählen eher zu den Benutzern als z. B. Sprachlehrer. Die grösste Bedeutung hat offensichtlich die Variable Geschlecht. 95% der Benutzer sind Männer. Damit hängt der persönliche Besitz eines PC zusammen. Der PC zu Hause ist bedeutsam, weil die Lehrer nach der gleichen Studie die benötigte Zeit für die Unterrichtsvorbereitung bei Computerbenutzung als entscheidend höher ansetzen als bei konventionellem Unterricht. Die Schweizer Lehrer/innen machen ihre Vorbereitungs- und Korrekturarbeiten fast ausschliesslich zu Hause. Interessant ist die Variable Lehrerfortbildung. Computernutzer haben in den letzten 5 Jahren 106 Stunden Fortbildung mitgemacht, Nicht-Nutzer dagegen 51. Selbst 51 Stunden Fortbildung und die Empfehlung im offiziellen Lehrplan bringen einen Lehrer nicht zur Computernutzung.

Veröffentlicht
1990-12-01
Zitationsvorschlag
Frey, K., Niederer, R., & Frey-Eiling, A. (1990). Charakteristika von Lehrerinnen und Lehrern, die Computer im Unterricht benutzen, und solchen, die dies nicht tun. BzL - Beiträge Zur Lehrerinnen- Und Lehrerbildung, 8(3), 305–310. https://doi.org/10.36950/bzl.8.3.1990.6