Memorandum zur Lehrerbildung Sekundarstufe I in den Kantonen der NWEDK
Abstract
Die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren hat um 26.10.1990 die kantonalen LehrerInnendiplome, die zum Unterricht auf den beiden Stufen der Volksschule berechtigen, als gleichwertig anerkannt und den Kantonen empfohlen, bis ins Jahr 1995 ihr Schulrecht entsprechend anzupassen. Der Umstand, dass die Schule die Sekundarstufe I von Kanton zu Kanton unterschiedlich aufgliedert und die Schultypen verschieden benennt, hindert diese gegenseitige Anerkennung der Gleichwertigkeit schulischer Bildungsgänge. Als hemmend erweisen sich dabei die deutlich unterschiedlichen Ausbildungen der LehrerInnen, die SchülerInnen des 7.-9. Schuljahres unterrichten. Diese Erschwernisse veranlassen die NWEDK, Massnahmen zu treffen, damit die interkantonale Koordination auch in diesem Bereich der Volksschule vorangetrieben wird und sich in der Folge die Ausbildung der Lehrerschaft harmonisieren und gleichwertig gestalten lässt. Abgestützt auf die Empfehlungen der EDK vom 223.1985 zur Ausbildung der LehrerInnen für die Sekundarstufe I (vgl. den Bericht der EDK-Kommission, Bern 1983), zeigt das vorliegende, um seine Einleitung leicht gekürzte "Memorandum" den Weg einer LehrerInnenausbildung auf, die erwirkt, dass alle StufenlehrerInnen innerhalb der Sekundarstufe I in jedem Schultyp eingesetzt werden könnten. Eine auf die Altersstufe der SchülerInnen bezogene Grundausbildung soll innerhalb von drei Jahren den Einstieg in die selbstverantwortete Lehrpraxis ermöglichen. Eine schultypenbezogene Weiterausbildung vermittelt berufsbezogen die typen- und arbeitsplatzspezifischen Zusatzqualifikationen. Die Stufenlehrerausbildung ist als Grundausbildung konzipiert und Sache der Universitäten, während die an die eigene Berufstätigkeit angebundene, auf den Schultyp ausgerichtete Ausbildung im engen Praxisbezug dezentral erfolgt. Es liegen in mehreren Kantonen Konzepte vor, die von ähnlichen Entwicklungsperspektiven ausgehen. Wenn hier als einziges dasjenige der NWEDK, das "Memorandum zur Lehrerbildung...", herausgegriffen und vorgestellt wird, so deshalb, weil es in der Diskussion um die Weiterentwicklung und den Wandel der Lehrerbildung nicht unwidersprochen geblieben ist. Prof. Jürgen Oelkers nimmt in seinem Beitrag "Lehrerbildung und Universität" darauf Bezug.