Mein Arbeitsjahr an der Primarschule
Abstract
Nach einer längeren Tätigkeit als Pädagogik- und Psychologielehrer in der LehrerInnenbildung hatte ich Gelegenheit, als Stellvertreter ein Jahr lang eine 5. Primarschulklasse zu unterrichten. Es ging mir bei diesem (selbstverordneten) Praktikum darum, die heutige Schulwirklichkeit und die Anforderungen an den LehrerInnenberuf wieder einmal ganz konkret kennen zu lernen. Ich werde die Gedanken meines Erfahrungsberichts in drei Schritten entwickeln und darstellen: Wie habe ich die Kinder erlebt? Welche Veränderungen habe ich seit meinem letzten Wirken als Primarlehrer (1969-1972 im appenzellischen Gais) an ihnen wahrgenommen? Was bedeuten diese Veränderungen für die Arbeit der LehrerInnen? Was heisst "LehrerIn sein" heute? Welche Konsequenzen, ziehe ich daraus für meine Arbeit in der Grundausbildung der LehrerInnen? Zu den ersten beiden Punkten habe ich bereits einen kurzen Text "Als Gastarbeiter an der Primarschule" verfasst, dessen Veröffentlichung für die SLZ-Nummer 22/92 (5.11.92) geplant ist. Ich werde nachfolgend einige Kernpunkte daraus erwähnen und in meine Auswertung einbeziehen. Zur Hauptsache geht es beim vorliegenden Beitrag darum, den dritten Punkt (Folgerungen für die LehrerInnenbildung) ausführlicher zu erörtern.