Studierende der Pädagogik entdecken das Technorama der Schweiz. Bericht aus einer Lehrveranstaltung des Pädagogischen Instituts der Universität Zürich
Abstract
Achtzehn Studierende liessen sich im Technorama auf ausgewählte Exponate ein, protokollierten die Schritte ihrer Auseinandersetzung mit ihnen und stuften sie auf einer Reihe von gemeinsam entwickelten Beurteilungsskalen ein. Erhebung und Interpretation dieser qualitativen und quantitativen Daten waren in eine universitäre Lehrveranstaltung verflochten. Es werden exemplarisch einige Daten und Interpretationen zu zwei Exponaten berichtet. Ein grosser Hohlspiegel, der Wärmestrahlung in einem Punkt im Raum bündelte, faszinierte praktisch alle, wobei die sinnliche Erfahrbarkeit des Hitzepunktes im Vordergrund stand. Ein grosses Augenmodell, bei welchem durch Variation der Linsenkrümmung und/oder durch Vorschalten von Brillengläsern die Abbildungen verschieden weit entfernter Leuchtbuchstaben auf der Netzhaut scharf oder unscharf eingestellt werden konnten, gefiel nur denjenigen mit entsprechendem Vorwissen und mit einem ausgeprägt "denkerischen", theoriebezogenen Lernstil nach dem Lernstiltest von Kolb. Dieser Befund wird auf dem Hintergrund einer denkpsychologischen Analyse des Augenmodells diskutiert. Weitere Diskussionspunkte betreffen die Unterscheidung verschiedener Verstehensebenen sowie das Verhältnis von Spiel und Gründlichkeit beim Umgang mit interaktiven Exponaten in Science Centers.