Lehrerbildung für das 21. Jahrhundert: Einschätzungen, Perspektiven, Wünsche, Visionen (diverse Beiträge von verschiedenen Autorinnen und Autoren) [1. Teil]
Abstract
Die zurückliegenden drei Jahrzehnte brachten der Erforschung der kognitiven Entwicklung und des Lernens enorme Fortschritte. Gleichzeitig fand eine Öffnung statt, insofern als auch emotionale, motivationale, persönlichkeits-, fachbereichsspezifische und soziale Prozesse des Lernens und der Entwicklung untersucht wurden. Diese Ergebnisse der modernen pädagogisch-psychologischen und didaktischen Forschung sind in ihrer Gesamtheit von grosser Bedeutung für die Gestaltung von Unterricht und Erziehung. Lehrerbildung der Zukunft, der die Professionalisierung der Lehrkräfte ein Anliegen ist, macht diese Erkenntnisse ihren Studierenden zugänglich. Sie tut dies im Wissen darum, dass sie einen zentralen Bereich des Professionswissens von Lehrkräften darstellen, wenn auch nicht den einzigen, und arbeitet daran, in unseren Schulen eine neue, schülerzentrierte Kultur des Lernens zu entwickeln. \nDie vorliegenden Erkenntnisse der Forschung sind von einer namhaften Expertengruppe der American Psychological Association (APA), der von höchster Ebene die Aufgabe gestellt wurde, prägnant darzustellen, was die Forschung der letzten Jahrzehnte für die pädagogische Praxis "gebracht habe", zu vierzehn Prinzipien zusammengefasst worden, nachdem sich auch alle wichtigen Berufsorganisationen der Branche dazu hatten äussern können. Das Anliegen war, die Erkenntnisse der Forschung für die Reform von Schule und Unterricht fassbar zu machen. Die Prinzipien beziehen sich auf die Lernenden und deren Lernprozess. Sie sind zu Gruppen zusammengefasst und sind nachstehend wiedergegeben (vgl. Lambert & McCombs, 1998, S. 15-22; Übersetzung M.B.).